Paul Hans-Werner Rodefeld, geboren 1954 in Leuna, wird seit seiner Kindheit Moro genannt. Der gelernte Schriften- und Plakatmaler lebt seit 2004 in Chemnitz und ist Mitarbeiter des soziokulturellen Zentrums “Arthur” auf dem Kaßberg in Chemnitz. In der Adventszeit lauschen seit Jahren jeden Freitagnachmittag Familien mit ihren Kindern den traditionellen Bratapfelgeschichten. Am Ende der Veranstaltung kommt traditionell Moro, der Nachtwächter, mit Mantel, Hut, Soieß und Laterne in den Bühnenraum und lässt seinen Nachtwächterruf “Liebe Kinder, lasst Euch sagen, die Uhr hat sieben Mal zur Nacht geschlagen! Die Geschichten sind jetzt aus, und Ihr Kinder geht nach Haus” erschallen. Eigentlich soll der Nachtwächter damit den Abend beenden. Doch stattdessen heizt sein Erscheinen die Begeisterung der Kinder noch einmal an und sie rufen: “Nee, nee, nee, wir wollen noch eine Geschichte”. So setzt sich Moro im Ausklang jeder Veranstaltung selbst in den Märchenerzähler-Sessel und erzählt eine selbst erdachte Geschichte – eine “Nachtwächter-Geschichte”.
Moro Rodefeld – in seiner Nachtwächter-Funktion längst zum Original des Kaßbergs ernannt und im Buch “Kaßberg – Der Balkon von Chemnitz” als Geschichtenerzähler erwähnt – leistet unterdessen seine Dienste sogar am Weihnachtsabend. Und da er von den Kindern ohnehin im Weihnachtsmann-Kostüm als Nachtwächter enttarnt würde, setzt er sich den Nachtwächterhut auf, wirft seinen Mantel über und klopft als Helfer des Weihnachtsmannes mit Spieß und Laterne an die Türen.
Auf Bitten von Kollegen, Familien, Kindern und Freunden hin schrieb er seine 24 Nachtwächter-Geschichten auf und bat seinen langjährigen Freund Anton Paul Kammerer um die Illustrationen.